Demenz-Mittel als Schutz vor Herzinfarkt und Tod?

Cholinesterase-Hemmer werden seit Jahren zur Behandlung der Alzheimer-Demenz eingesetzt. Sie erreichen zumindest eine gewisse Verlangsamung des Fortschreitens der Demenz. “Wundermittel” sind sie aber diesbezüglich keine.


Nun erbrachte eine schwedische Studie Hinweise dafür, dass Patienten, die mit eine dieser Substanzen behandelt werden, ein signifikant niedrigeres Risiko für Herzinfarkte und Tod haben. An der Umea-Universität wurden 7073 Patienten mit Demenz für durchschnittlich 571 Tage beobachtet. Dabei zeigte sich, dass die Einnahme eines Cholinesterasehemmers (egal ob Donepezil, Gallantamin oder Rivastigmin) das Risiko für Herzinfarkt und Tod um 34% senkt.


Die Einnahme des NMDA-Rezeptorantagonisten Memantine – der auch bei Alzheimer-Demenz eingesetzt wird – erbrachte übrigens diesen Effekt nicht.


Das Ergebnis weiterführender Studien muss noch abgewartet werden, weil man auch nicht weiß, warum diese Effekte zu beobachten sind und ob wirklich ein ursächlicher Zusammenhang besteht. Sollten sich die Ergebnisse jedoch bestätigen, dann könnte sich ein neues Einsatzfeld für diese Substanzen ergeben.


Quelle:  Nordström P. et al.: The use of cholinesterase Inhibitors and the risk of myocardial infarction and death: a nationwide cohort study in subjects with Alzheimer’s disease. Eur Heart J (2013) Published online June 5, 2013